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VWL als Teil der Wirtschaftswissenschaften
Die Volkswirtschaftslehre (VWL) und die Betriebswirtschaftslehre (BWL) zählen beide zu den Wirtschaftswissenschaften.
Die Volkswirtschaftslehre betrachtet im Unterschied zur BWL nicht einzelne Unternehmen, sondern ganze Wirtschaftsräume. Einen bekannten Wirtschaftsraum bildet bspw. die Europäische Union (EU), für die die Europäische Zentralbank unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten eine besondere Rolle einnimmt. Untersuchungsgegenstand der VWL sind im Rahmen der Betrachtung der gesamtwirtschaftlichen Zusammenhänge vor allem Gesetzmäßigkeiten bei der Produktion und der Verteilung von Gütern. Dabei erfolgt die Analyse in erster Linie unter ökonomischen Bedingungen, wohingegen politische Fragestellungen nur eine untergeordnete Bedeutung haben.
Basis der Volkswirtschaftslehre
Wesentliche Grundlage zu volkswirtschaftlichen Überlegungen bilden Statistiken, welche das Statistische Bundesamt oder die Statistischen Landesämter zur wirtschaftlichen Entwicklung veröffentlichen. Auf dieser Basis erarbeitet die VWL Vorschläge zu allen wirtschaftlichen Belangen. Damit bildet sie die Basis für politische Entscheidungen, zumal in der Politik und in der Volkswirtschaftslehre gleichermaßen Themen wie das geplante Wirtschaftswachstum, die Geldwertstabilität (Inflation oder Deflation), aber auch Fragen zur Währungspolitik oder zur Organisation des Marktes zu diskutieren sind.
Mikroökonomie und Makroökonomie
Die Volkswirtschaftslehre beschäftigt sich unter anderem mit Inhalten zur Konjunkturtheorie, Geldtheorie oder zur Umweltpolitik. Dabei lassen sich typischerweise die beiden Segmente der Mikroökonomie und der Makroökonomie unterscheiden. Auch Themen rund um die Finanzwirtschaft und die Ökonometrie gelten als wichtige Aspekte in der Analyse der Beziehungen zwischen unterschiedlichen Wirtschaftsobjekten.
Die Makroökonomie thematisiert darüber hinaus Aspekte zur Arbeitslosigkeit, zum Einkommen oder zur Inflation. Dagegen analysiert die Mikroökonomie Themen zum Entscheidungsverhalten sowie zu Märkten und Preisen.
Unterschiede der VWL zur BWL
Als grundlegenden Unterschied zwischen VWL und BWL lässt sich festhalten, dass sich die Betriebswirtschaftslehre mit unternehmensbezogenen Inhalten auseinandersetzt, wohingegen sich die VWL auf das große Ganze konzentriert. Dies ist damit zu begründen, dass die Volkswirtschaftslehre den gesamten Wirtschaftsablauf und die dazugehörigen Gesetzmäßigkeiten in einer Gesellschaft analysiert. Somit sind die Zielsetzungen beider Disziplinen der Wirtschaftswissenschaften verschieden. Letztlich kann ein Sachverhalt in der VWL im Vergleich zur BWL unterschiedliche Resultate hervorbringen, obwohl sich beide Teilgebiete sowohl mit dem Verhalten von Haushalten als auch mit dem von Betrieben auseinandersetzen.
5 Typische Fragen zur Volkswirtschaftslehre
Abschließend wollen wir uns ein paar Fragen anschauen, die typischerweise in der Volkswirtschaftslehre betrachtet werden:
- Warum kann eine Erhöhung von Steuersätzen möglicherweise zu einer Reduktion von Steuereinnahmen führen und welche Auswirkungen hat das auf die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung?
- Wie wirkt sich ein Mindestlohn auf die Arbeitslosigkeit aus?
- Unter welchen Bedingungen sind Maßnahmen zum Umweltschutz und zum Energiemanagement wirtschaftlich sinnvoll?
- Warum ist die Europäische Zentralbank eine unabhängige Institution?
- Wie wirken sich die einzelnen Konjunkturphasen auf die wirtschaftliche Entwicklung eines Staates hinsichtlich der Ziele seiner Wirtschaftspolitik aus?