Devisenmarkt

Unter dem Begriff Devisenmarkt, auch als Forex (Foreign Exchange Market) bezeichnet, ist ein Markt zu verstehen, auf dem die Akteure mit ausländischen Währungen handeln. Hierbei handelt es sich um einen Bestandteil des Finanzmarktes mit einem geschätzten Umsatz von 5 Billionen US-Dollar täglich – somit also um den größten Markt der Welt.

Währungshandel

Die hier gehandelten Währungen werden als Devisen bezeichnet. Und der entsprechende Handel mit ihnen findet meist an einer sog. Devisenbörse statt. Gängige Handelsgegenstände sind Guthaben in frei konvertiblen Währungen. Die Konvertibilität dieser Währungen ist Grundvoraussetzung, damit die Devisenmärkte reibungslos funktionieren. [Konvertibilität wurde bereits im Text Währung erklärt].

Chancen und Risiken von Devisen

Chancen und Risiken auf dem Devisenmarkt

Gehandelte Währungen auf dem Devisenmarkt

Am Devisenmarkt werden folgende Währungen am häufigsten gehandelt:

  • Euro (EUR)
  • US-Dollar (USD)
  • Britisches Pfund (GBP)
  • Japanischer Yen (JPY)
  • Schweizer Franken (CHF)

Die Währungspaare, welche die Akteure hiervon am häufigsten handeln, sind:

  • USD und JPY
  • USD und EUR

Der Grund dafür, weshalb es genau diese Paare sind, liegt darin, dass die Währungen eine hohe Liquidität, stabile Wechselkurse sowie ein konstantes Verhältnis von Angebot und Nachfrage versprechen.

Devisenkurs – Bestimmung auf dem Devisenmarkt

Der Devisenkurs bildet sich an den Devisenmärkten als Wechselkurs für den Preis einer ausländischen Währung im Verhältnis zu einer inländischen Währung. Genauer gesagt wird durch den Devisenkurs der Kurs angegeben, zu dem Devisen verkauft oder gekauft werden. Dwbei profitieren von der Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufspreis, was auch als Spread bezeichnet wird, unter anderem Banken und Börsenmakler. Letztlich ist diese Differenz umso höher, je illiquider eine Devise ist. [illiquid = zahlungsunfähig]

Kurzgesagt bildet ein Spread die Differenz des zeitgleichen Verkaufs und Kaufs von Verträgen, deren Kurse jeweils in Verbindung zueinanderstehen, ihre Fälligkeit sich jedoch unterscheidet. Zudem wird hierbei meist ein Gewinn aufgrund der veränderten Differenz des Kurses erwartet.

Der Devisenkurs wird vor allem durch Faktoren wie Nachfrage und Angebot auf den Devisenmärkten bestimmt. Jedoch gibt es auch noch weitere Faktoren, die die Bildung des Devisenkurses beeinflussen können:

  • Leitzinsen der Notenbanken
  • Zahlungsmittelnachfrage
  • Entwicklung der Wirtschaft und Inflation
  • Niveau des Preises und Waren
  • Erwartungen und Spekulationen der Teilnehmer am Markt
Devisenmarkt

Devisenmarkt-Geschäfte

Abgeschlossen werden auf dem Devisenmarkt zum einen Termingeschäfte auf dem sog. Devisenterminmarkt und zum anderen Kassageschäfte auf dem sog. Devisenkassamarkt. Auf Letzterem handeln Anleger vorrangig Wertpapiere, also Anleihen oder Aktien, sowie Devisen. Schließen sie hierbei Verträge ab, dann sind diese innerhalb von zwei Börsentagen einzuhalten. Im Gegensatz dazu verhandeln die Akteure auf dem Devisenterminmarkt jede Pflicht der Vertragserfüllung, die länger als zwei Börsentage geht. Hierbei stehen sog. Derivate, also Verträge, die in der Zukunft liegen, im Blickpunkt.

Devisenmarktinterventionen

Zur Regulierung von Wechselkursschwankungen gibt es obere und untere Interventionspunkte (in der Grafik als obere und untere Wechselkursbandbreiten bezeichnet). Wird die Wechselkursbandbreite, die von der Zentralbank festgelegt ist, von einem Wechselkurs einer Währung über- oder unterschritten, so greifen Mechanismen ein, die zur Regulierung der Währung innerhalb der Wechselkursbandbreiten beitragen. Diese Mechanismen verwenden Zentralbanken dazu, um die allgemeine Stabilität zu garantieren, die Wettbewerbsfähigkeit der eigenen Währung aufrechtzuerhalten oder aber die Inflation zu kontrollieren.

Marktkurs und Leitkurs auf dem Devisenmarkt

Diese Interventionen zeigen sich auf dem Devisenmarkt in der Form, dass die Marktteilnehmer ausländische Währung verkaufen oder ankaufen, um die eigene, inländische Währung entweder ab- oder aufzuwerten. Auffällig ist, dass Devisenmarktinterventionen vorrangig von Zentralbanken sowohl in Schwellen- als auch in Entwicklungsländern verwendet werden. Außerdem können sie in besonderen Fällen als sog. „ökonomische Waffe“ in einem möglichen Währungskrieg dienen.

Ein solcher Währungskrieg liegt vor, wenn ein Staat seine eigene, inländische Währung derart abwertet, dass es zu einem Überschuss in dessen Leistungsbilanz kommt und dies wiederum zu einer Schädigung der Volkswirtschaften seiner Handelspartner führt. Letztlich kann so ein Konflikt entstehen.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Marktteilnehmer auf dem Devisenmarkt unterschiedliche Währungen handeln, die in diesem Fall als Devisen zu bezeichnen sind. Dabei gilt als Voraussetzung für den Handel mit den Währungen, dass diese frei konvertibel sind. Also müssen sie sich in andere Währungen eintauschen lassen.

Auf dem Devisenmarkt selbst gibt es zudem verschiedene Währungen, welche die Akteure deutlich häufiger als andere handeln, wie zum Beispiel den Euro, aber auch den US-Dollar oder den Schweizer Franken. Außerdem gibt es Währungspaare, die gerne und häufig gehandelt werden wie US-Dollar und Japanische Yen. Als Grund für das häufige Auftreten dieser bestimmten Währungspaare sind Aspekte wie die hohe Liquidität, die Stabilität der Wechselkurse sowie das konstante Verhältnis zwischen Nachfrage und Angebot zu nennen.

Der Devisenkurs, der sich auf dem Devisenmarkt bildet, lässt sich auch als Wechselkurs für den Preis einer Fremdwährung bezeichnen. Auch hier spielen Faktoren wie die Nachfrage und das Angebot eine große Rolle im Hinblick auf die Bildung des Devisenkurses. Aber auch Faktoren wie die wirtschaftliche Entwicklung, die Leitzinsen oder die Erwartungen der Marktteilnehmer sind für die Preisbildung relevant. Neben den Devisen werden auf dem Devisenmarkt auch Kassa- und Termingeschäfte auf sog. Devisenkassa- bzw. Devisenterminmärkten abgeschlossen. Hierbei handelt es sich in erster Linie um das Verhandeln über Verträge mit bestimmten Einhaltungsbedingungen.

Um dann noch mögliche Wechselkursschwankungen abzufangen, gibt es Devisenmarktinterventionen, die vor allem von Zentralbanken durchgeführt werden, wenn der Wechselkurs die vorher von diesen festgelegten Wechselkursbandbreiten unter- oder überschreitet.

Learningsnack zum Devisenmarkt

Überprüfe mit dem nachfolgenden Learningsnack, wieviel Du bereits über das Thema Devisen weißt.

Quellen zum Devisenmarkt

Bundeszentrale für politische Bildung (2016). Onlinequelle, Devisenmarkt, erreichbar unter: https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-der-wirtschaft/19043/devisenmarkt/, Abruf am: 05.06.2022.

Duden (o.J.). Onlinequelle, Währungskrieg, der, erreichbar unter: https://www.duden.de/rechtschreibung/Waehrungskrieg, Abruf am: 18.06.2022.

FAZ.net Börsenlexikon (o.J.), Onlinequelle, Devisenkurs, erreichbar unter: https://boersenlexikon.faz.net/definition/devisenkurs/#:~:text=Der%20Devisenkurs%20gibt%20den%20Kurs,desto%20h%C3%B6her%20ist%20diese%20Differenz, Abruf am: 07.06.2022.

FAZ.net Börsenlexikon (o.J.), Onlinequelle, Spread, erreichbar unter: https://boersenlexikon.faz.net/definition/spread/, Abruf am: 07.06.2022.

GeVestor (2021). Onlinequelle, Wechselkurs, erreichbar unter: https://www.gevestor.de/finanzwissen/devisen/wechselkurse, Abruf am: 07.06.2022.

Magazin comdirect (2019). Onlinequelle, Was sind Devisen?, erreichbar unter: https://magazin.comdirect.de/finanzwissen/anlegen-und-investieren/devisen#devisenhandel-chancen-und-risiken, Abruf am: 07.06.2022.

Verivox (o.J.). Onlinequelle, Devisenmarkt, erreichbar unter: https://www.verivox.de/geldanlage/themen/devisenmarkt/, Abruf am: 05.06.2022.