Business Plan

Ein Business Plan (auch Geschäftsplan) beschreibt das Modell eines Unternehmens bzw. einer Unternehmensgründung oder Existenzgründung.

Der Business Plan im Aufbau

Es gibt nicht nur eine einzige Möglichkeit, Business Pläne aufzubauen. Dennoch weisen die einzelnen Möglichkeiten große Übereinstimmungen auf. Für viele überraschend beginnt ein Geschäftsplan oft mit einer Zusammenfassung im Umfang von ein bis zwei Seiten. Diese Zusammenfassung ist besonders wichtig, wenn der Plan sehr umfangreich wird. So erhält der Leser einen schnellen Eindruck vom Thema des gesamten Geschäftsplans. Aber dann geht es auch schon richtig los.

Einen Business Plan zu schreiben macht viel Mühe

Beschreibung der Geschäftsidee

Mit der Beschreibung der Geschäftsidee schildert der Autors des Plans, welche Leistung das Unternehmen erbringt bzw. erbringen soll. Hier kann auch das ein oder andere Foto helfen, die Idee anschaulich darzustellen. Auf jeden Fall aber sollte herausgearbeitet sein, was das Unternehmen einzigartig macht – man spricht auch vom unique selling point. Diese Einzigartigkeit ist ein guter Ansatz, um zu erklären, warum mögliche Interessenten zu einem Kunden werden sollen. Sie sollten sich also von Beginn an klar darüber sein, welche Unternehmensziele Sie verfolgen.

Zur Beschreibung der Geschäftsidee und des Geschäftsmodells kann ein Fragenkatalog hilfreich sein, um alle wichtigen Inhalte wiederzugeben. Die folgende Checkliste liefert einige Beispiele, auf die im Businessplan eingegangen werden soll:

Inhalte des Business Plans

Unternehmer bzw. Gründer

Wenn Sie ein Unternehmen gründen bzw. führen wollen, aber über keine Marktkenntnisse verfügen, ist ihre Unternehmung meist zum Scheitern verurteilt. Stellen Sie deshalb dar, warum Sie als Unternehmensgründer bzw. Unternehmer geeignet sind, gerade diesen Betrieb zu verwirklichen oder zu führen. Über welche Ausbildung verfügen Sie? Welche praktischen Erfahrungen machen Sie zu einem geeigneten Eigentümer des Betriebes?

Rechtsform und Standort

Sicherlich ist die Wahl der Rechtsform nicht der wichtigste Planungsschritt, dennoch müssen Sie sich Gedanken machen, ob Sie als Personengesellschaft oder als Kapitalgesellschaft firmieren wollen und vor allem, warum Sie das wollen. Außerdem sollten Sie den Standort beschreiben, an dem Ihr Unternehmen angesiedelt ist oder sein wird. Oft hat der Standort nämlich auch direkten Einfluss auf den Markt, den Sie bearbeiten wollen.

Ziele der Wahl der Rechtsformen

Ziel ist es, häufig durch die Wahl der Rechtsform Haftungsrisiken zu minimieren. Einerseits ist es möglich, unter den Bestimmungen einer Personengesellschaft mit Haftungsbegrenzung, beispielsweise einer GmbH & Co. KG, zu handeln. Andererseits kann die Wahl einer Kapitalgesellschaft (wie beispielsweise einer GmbH, einer UG oder in seltenen Fällen sogar einer AG) sinnvoll sein, da diese unabhängig von den Gründern eine eigene Rechtspersönlichkeit darstellen. Die verschiedenen Gesellschaftsformen weisen unterschiedliche Vor- und Nachteile auf.

Des Weiteren spielt die geplante Unternehmung, die Kapitalausstattung, die Bereitschaft der Gründer, Risiken einzugehen, und das Verhältnis der Gründer untereinander eine entscheidende Rolle bei der Wahl der Rechtsform des Unternehmens.[1] Die im Folgenden beschriebenen Gesellschaftsformen, erweisen sich insbesondere für Start-ups als relevant:[2]

Beispiele für Rechtformen

Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)

Bei der GmbH wird ein Mindeststartkapital von 25.000 € eingebracht, das zur Hälfte bei der Gründung eingezahlt werden muss.

Vorteile der GmbH:

  • Sehr hohes Ansehen und Vertrauen in Deutschland
  • Beschränkte Haftung

Nachteile der GmbH:

  • aufwändig, zeit- und kostenintensiv
  • Gesellschaftsvertrag mit notarieller Beglaubigung

GmbH & Co. KG

Um eine GmbH & Co. KG gründen zu können ,muss die GmbH als Komplementärin und ein oder mehrere Kommanditisten angegeben werden. Die GmbH übernimmt bei der Gesellschaftsform die volle Haftung. Die Kommanditisten haften nur in der Höhe der, in die Gesellschaft eingebrachten, Einlagen.

Vorteile der GmbH & Co. KG:

  • Weitere Kommanditisten können ohne notarielle Beurkundung hinzugezogen werden.
  • Haftungsbeschränkte Kapitalgesellschaft fusioniert mit dem Freiraum einer Personengesellschaft.

Nachteile der GmbH & Co. KG:

  • Steuerliche Komplexität
Unternehmensformen und Rechtsformen

Unternehmergesellschaft UG

Die UG bietet sich an, wenn zu Beginn der Gründung nur wenig Kapital benötigt wird. Sie kann bereits ab einem Euro Stammkapital gegründet werden.

Vorteile der UG:

  • Kein hohes Stammkapital notwendig
    • Die Haftung ist beschränkt

Nachteile der UG:

  • Der Gründungsprozess ist aufwändig, zeit- und kostenintensiv, da der Gesellschaftsvertrag einer notariellen Beglaubigung bedarf.
  • Es besteht eine Ansparpflicht von 25.000 Euro.
  • Sacheinlagen sind bei der UG nicht vorgesehen, die Stammeinlage ist stets bar und im vollen Umfang zu erbringen.
  • Geringeres Ansehen im Geschäftsverkehr.[3]

Marktanalyse im Business Plan

Sie sind also ein toller Typ und haben eine prachtvolle Idee. Doch gibt es dafür überhaupt einen Markt? Betreiben Sie ein wenig Marktforschung, und fertigen Sie eine kleine Marktanalyse an. Beschreiben Sie vor allem Ihre Zielgruppe. Welche Wünsche haben Ihre Kunden? Warum sollten Interessenten gerade zu Ihnen kommen? Wie viele Kunden können Sie überhaupt erwarten, d.h. auch, wie groß ist der Markt überhaupt? Das alles sind Fragen der Kundenanalyse.

Und sicherlich sind Sie nicht der einzige Anbieter am Markt. Wer sind Ihre wichtigsten Mitbewerber? Was sind deren Stärken und Schwächen? Können Sie ein bestimmtes Preisniveau für die von Ihnen geplanten Leistungen identifizieren? Anhand diese Fragen können Sie Ihre Konkurrenzanalyse aufbauen.

Wenn Sie jetzt feststellen, dass der Markt nicht geeignet ist, um Ihre Idee umzusetzen, haben Sie viel Geld gespart. Denn dann stellen Sie Ihr Vorhaben in der jetzigen Form natürlich ein. Anderfalls machen Sie sich schon jetzt Gedanken, wie Sie Ihre Kunden gewinnen wollen. Sie brauchen eine Markteintrittsstrategie, aber auch eine Idee von Ihrem dauerhaften Marketing. Insbesondere zur Marketingstrategie und zum Marketing-Mix sollten Sie sich Gedanken machen. Streben Sie eine Preisführerschaft an? Oder kennzeichnet die Preisdifferenzierung Ihre Preispolitik?

Organisation und Personal

Gehen wir einmal davon aus, Sie sehen gute Chancen, am Markt erfolgreich agieren zu können. Dann braucht Ihr Business Plan eine Darstellung der von Ihnen geplanten Organisation. Diese ist eng an die Leistungserbringung gebunden. Es geht also nicht nur um die Aufbauorganisation, sondern auch um die Ablauforganisation Ihres Betriebes. Wenn Sie einen Handel betreiben wollen, dann brauchen Sie gute Lieferanten und jemanden, der sich darum kümmert. Sie sehen, der Organisationsplan ist also mit dem Personalplan verbunden. Welche zentralen Aufgaben sind von Ihrem Unternehmen zu bewältigen, und wer soll das tun?

Finanzplan

Besonders aufwendig ist es, den Finanzplan, besser die Finanzpläne, zu erstellen. Zunächst einmal müssen Sie sich Gedanken zum Investitionsplan machen. Welche Güter müssen Sie beschaffen, um überhaupt eine Betriebsbereitschaft herzustellen? Das hängt natürlich auch von Ihrem Absatzplan ab, der angibt, wann Sie wie viele Ihrer Leistungen verkaufen wollen. Eine Maschine hat eben nur eine begrenzte Kapazität. Wenn Sie größere Stückzahlen verkaufen wollen, brauchen Sie auch mehr Maschinen. Das hat Einfluss auf Ihre Investitionen.

Basierend auf dem Investitionsplan können Sie den Finanzierungsplan erstellen. Der klärt, wo das Geld herkommt, das Sie für die Umsetzung Ihres Geschäftsplans brauchen werden. Im Finanzierungsplan ist nicht nur zwischen Eigenkapital und Fremdkapital zu unterscheiden, Sie müssen auch Reserven einbauen für eventuelle finanzielle Defizite, die Sie in den folgenden Monaten anhäufen werden. Ohne solide Finanzierung startet Ihr Unternehmen schon zu Beginn am wirtschaftlichen Abgrund.

Umsatz, Kosten und Gewinn im Business Plan

Aus dem Absatzplan können Sie im Zusammenhang mit der Preispolitik aus Ihrem Marketing-Mix einen Umsatzplan ableitet. Diesem stellen Sie die Kosten gegenüber, die sich aus den Investitionen über Abschreibungen und aus dem laufenden Geschäftsbetrieb heraus ergeben. Die Differenz aus Umsatz und Kosten ergibt den zu erwartenden Gewinn bzw. Verlust. Aber Vorsicht: Nicht jeder Umsatz entspricht direkt auch einer Einzahlung, und Kosten entsprechen auch nicht immer Auszahlungen. Wir brauchen also abschließend auch noch einen Liquiditätsplan in Ihrem Business Plan, um die Zahlungsfähigkeit sicher zu stellen.

Sie sehen, die einzelnen Teilpläne des Finanzplans hängen alle miteinander zusammen. Deshalb kann man hier besonders viele Fehler machen, wenn man die Teilpläne miteinander verknüpft.

Chancen und Risiken

Abschließend sollte der Business Plan dann noch eine SWOT-Analyse enthalten. Diese beschreibt nicht nur die Stärken und Schwächen des Geschäftsmodells, sondern auch die Chancen und Risiken, die sich ergeben. Somit schließt ein kritischer Blick auf das Unternehmensmodell den Business Plan ab.

SWOT-Analyse

Aufgabe zur SWOT-Analyse

Wenn Sie die SWOT-Analyse schon kennen, dann können Sie bestimmt die folgende Frage beantworten (Wählen Sie die korrekten Antwortmöglichkeiten aus):

Was genau beinhaltet die SWOT-Analyse, und wozu dient diese?

  1. Bei der SWOT-Analyse erfolgt eine Gegenüberstellung der identifizierten Stärken und Schwächen eines Unternehmens und den Chancen und Risiken, um dadurch strategische Handlungsempfehlungen ableiten zu können.
  2. Die SWOT-Analyse gibt überwiegend Auskunft über die Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens.
  3. Bei der SWOT-Analyse handelt es sich um eine qualitative Analyse.
  4. Durch die SWOT-Analyse können ausschließlich quantitative Erkenntnisse gezogen werden.

Die Lösung zur Aufgabe finden Sie am Ende des Textes.

Quellenhinweise zum Business Plan

[1] Vgl. Wilde Beuger Solmecke Rechtsanwälte Partnerschaft mbB (o.J.). Onlinequelle. Die Wahl der Rechtsform. Erreichbar unter: https://www.wbs-law.de/handelsrecht-gesellschaftsrecht/wahl-gesellschaftsform/

[2] Vgl. Schinnerl (2018): Erfolgreich in die Selbstständigkeit: Von der Geschäftsidee über den Businessplan zur nachhaltigen Unternehmensgründung. Springer Gabler: Wiesbaden, S. 72-76.

[3] Vgl. Ternès von Hattburg/Reiber (2020): Gründen mit Erfolg: Das eigene Startup-Unternehmen, Springer Gabler: Wiesbaden, S. 227-230; Vgl. brutkasten GmbH (2020). Onlinequelle. Die Vor- und Nachteile der UG (haftungsbeschränkt). Erreichbar unter: https://www.starting-up.de/gruenden/rechtsformen/ug-haftungsbeschraenkt/ug-vor-und-nachteile.html.

Lösung zur Frage zur SWOT-Analyse

Richtig, die Antworten 1 und 3 sind korrekt. Vielleicht hilft Dir dieses Instrument dabei, Deinen Business Plan kritisch zu hinterfragen.