Inflation von 1923

Die Inflation von 1923 setzte der deutschen Wirtschaft in enormem Maße zu und führte schließlich zum Zusammenbruch der Währung.

Konsolidierung der Währung

Voraussetzung für die Reform einer Währung ist meist eine vorangehende stark steigende Inflation. Wenn diese ihr Maximum erreicht, muss dringend gehandelt werden. So hatte im Jahr 1923 die Mark in Deutschland eine so hohe Inflation erreicht, dass eine Reform von der Mark zur Rentenmark vorgenommen wurde. Damals betrug der Wechselkurs eine Rentenmark zu einer Billion Mark! Die Rentenbanken begannen am 15. November 1923 damit, die neue Währung auszugeben. Durch diesen Wechsel der Währung stabilisierte sich die wirtschaftliche Lage in der Weimarer Republik. Aber auch über längere Sicht musste die finanzielle Lage im Auge behalten werden.[1]

Charles Dawes veröffentlichte im Frühjahr 1924 einen neuen Finanzierungsplan nach der Währungsreform. Dabei sollten die Reparationszahlungen als Folgen der Ersten Weltkrieges ausschließlich von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des damaligen deutschen Reiches abhängig gemacht werden. [2]

Exkurs: Einführung des Euro

Die letzte „Konsolidierung“ der Währung fand in Deutschland 1999 statt – von der Deutschen Mark zum Euro. In diesem Fall handelt es sich jedoch nicht um eine inflationsbedingte Währungsreform. Das Thema ist immer wieder in den Medien, denn der Euro wurde inzwischen 20 Jahre alt und wird noch immer nicht von allen geliebt.

Am 01. Januar 1999 wurde der Euro eingeführt und am 1. Januar 2002 schließlich das erste Bargeld in den Umlauf gebracht. Der Umstieg von der D-Mark auf den Euro war die größte Währungsumstellung aller Zeiten. Allerdings nahmen über das Unterschreiben des Maastricht-Vertrags an der Umstellung der Währung auf den Euro zunächst nur 11 Länder teil. Dennoch war dies ein großer Schritt der Europäischen Gemeinschaft zu einem einheitlichen Wirtschaftsraum.[3]

Aufschwung durch Kreditfinanzierung

in Deutschland kam es durch den Dawes-Plan zu einem wirtschaftlichen Aufschwung durch die entspanntere Lage hinsichtlich der Reparationsfrage. Ausländische Kredite halfen der deutschen Wirtschaft dabei, wieder in Schwung zu kommen. Die Kredite, beispielsweise von den USA, an die deutschen Banken wurden an die Unternehmen weitergegeben. So stiegen die Investitionen in der Produktion, und es entstanden neue Arbeitsplätze. Durch den Aufschwung stiegen auch der Konsum und das Volkseinkommen an. Alle Industriezweige konnten ihr Produktionsvermögen in dieser Zeit enorm steigern. Zudem erlebte der Warenexport einen neuen Aufschwung. Reichshaushalt und Reichsbelastung waren durch das Aufleben der deutschen Industrie wieder ausgeglichen.[4]

Exkurs: Konjunkturelle Entwicklungen während der Corona-Pandemie

Im Rahmen der Corona Pandemie wurde durch umfangreiche Konjunkturmaßnahmen die wirtschaftliche Situation in Deutschland unterstützt. Dazu war es nötig, umfangreiche Staatskredite aufzunehmen. Durch diese verschuldete sich das Land wieder hoch. Notwendig wurden diese Maßnahmen, da eine Rezession, also ein Rückgang der Wirtschaftsleistung drohte. Durch die Verschuldung des Staates unterstützte dieser durch Hilfszahlungen die Unternehmen in Deutschland. So wurde die Wirtschaft am Laufen gehalten.[5]

Golden Twenties

Die goldenen Zwanziger bezeichnen den Zeitraum zwischen 1924 und 1929, in denen es in der deutschen Wirtschaft einen großen Aufschwung gab. Nach dem Ersten Weltkrieg gab dies den Menschen wieder Hoffnung und Zuversicht. Allerdings gab es auch Schattenseiten. So profitierte die Landwirtschaft nicht von diesem Aufschwung, und die Menschen zogen vom Land in die Stadt, denn vor allem dort machte sich der wirtschaftliche Aufschwung bemerkbar. Auch die Anzahl der Arbeitsplätze war im Verhältnis zu den Arbeitssuchenden der geburtsstarken Jahrgänge zu gering.[6]

Es ist ein Ausgleich zwischen den verschiedenen wirtschaftlichen Faktoren innerhalb der Volkswirtschaft erforderlich. Diese Faktoren sind im Magischen Viereck der Wirtschaftspolitik dargestellt:[7]

Magisches-Viereck-der-Wirtschaftspolitik
Das magische Viereck der Wirtschaftspolitik

Quelle: Eigene Darstellung nach: https://de.wikipedia.org/wiki/Magisches_Viereck#/media/Datei:Magisches_Viereck_der_Wirtschaftspolitik.svg

Letztlich konnte die notwendige Stabilität nicht gewährleistet werden, und es kam zu einem jähen Ende der Goldenen Zwanziger. So verpuffte die Wirkung der Währungsreform als Folge der Inflation von 1923 innerhalb weniger Jahre.

Quellen zum Text zur Inflation von 1923

Der Text zur Inflation von 1923 wurde maßgeblich von Miriam Scholl verfasst.

[1] https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimarer-republik/innenpolitik/waehrungsreform-1923.html

[2] https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimarer-republik/aussenpolitik/dawesplan

[3] https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Europa/2019-12-08-zwanzig-jahre-euro.html

[4] https://www.bpb.de/geschichte/deutsche-geschichte/weimarer-republik/275840/1924-1929-zwischen-festigung-und-gefaehrdung

[5] https://www.bundesfinanzministerium.de/Monatsberichte/2021/02/Inhalte/Kapitel-3-Analysen/3-1-kreditaufnahme-in-zeiten-der-corona-krise.html

[6] https://www.gladrags.de/magazin/die-goldenen-zwanziger

[7] https://www.mein-lernen.at/geographie/wirtschaft-das-magische-viereck

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