BWL Grundlagen

Die BWL (Betriebswirtschaftslehre) befasst sich mit Themen rund um die Sicherung der Unternehmensziele im Wettbewerb. Dazu zählen Fragen zu Gewerbe und Rechtsformen ebenso wie Diskussionen über die Wettbewerbsstrategie von Unternehmen.

Als Rechtsform eines Unternehmens kennst Du vielleicht die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) oder die Aktiengesellschaft (AG). Und wenig überraschend, Unternehmen verfolgen das Ziel, Gewinne zu erwirtschaften. Das ist in Zeiten der Globalisierung, die den Wettbewerb zwischen den Unternehmen forciert, gar nicht so einfach.

Im Mittelpunkt vieler Betrachtungen zur BWL stehen dann auch Fragen zur Wirtschaftlichkeit von Unternehmen. Zentraler Aspekt zur Bestimmung der Wirtschaftlichkeit ist das Verständnis zum Einsatz der Produktionsfaktoren und den sich daraus ableitenden Kosten. Wenn ein Unternehmen viel Personal (als Produktionsfaktor menschliche Arbeit) beschäftigt, hat es auch hohe Personalkosten.

Investition, Finanzierung und Marketing

Aber auch Fragen zu Investition und Finanzierung oder zu Marketing und Vertrieb sind viel diskutiert. Wenn ein Unternehmen ein neues Produktionslager baut, dann investiert es. Dazu benötigt das Unternehmen natürlich Geld. Die Herkunft des Geldes analysiert die Finanzierung. Dagegen sind Marketing und Vertrieb auf den Verkauf der hergestellten Güter und Leistungen konzentriert. Auch dies ist vor dem Hintergrund der Globalisierung eine schwierige Aufgabe.

Organisation, Personal, Produktion und Logistik

Auch das Personalwesen, die betriebliche Organisation, Produktion und Logistik stellen zentrale Themen der Betriebswirtschaft dar. Welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter braucht das Unternehmen? Und welche Aufgaben werden von ihnen übernommen? Außerdem gilt es zu klären, von welchen Produkten wie viele eigentlich hergestellt werden sollen, wie die dazu nötigen Produktionsfaktoren beschafft werden können und wie die erbrachten Leistungen am Ende zum Kunden kommen.

Rechnungswesen als Teil der betriebswirtschaftlichen Grundlagen

Und natürlich darf auch das betriebliche Rechnungswesen mit Bilanz und GuV, Kostenrechnung oder der Deckungsbeitragsrechnung nicht vergessen werden. Diese Rechnungen helfen dabei, die Produktivität und Wirtschaftlichkeit des Unternehmens zu sichern. Produktivität und Wirtschaftlichkeit sind die Grundvoraussetzung, damit ein Unternehmen überhaupt „überleben“ kann, also immer genügend Geld verdient.

BWL als Teil der Sozialwissenschaften

Die Betriebswirtschaftslehre zählt ebenso wie die Volkswirtschaftslehre zur Gruppe der Sozialwissenschaften. In den Sozialwissenschaften werden Aspekte des gesellschaftlichen Zusammenlebens untersucht. Dabei konzentriert sich die Betriebswirtschaftslehre vor allem auf die Zusammenhänge zwischen Menschen und Unternehmen. Dabei spielen Fragen zur Nachhaltigkeit, zum Wettbewerb, zur Digitalisierung oder zur Globalisierung eine ebenso große Rolle wie klassische betriebswirtschaftliche wie Buchhaltung, Mitarbeiterführung, Finanzen oder Organisation, um nur einige Beispiele zu nennen.

Studium zur BWL

An Hochschulen bietet die Betriebswirtschaftslehre eine bei Männern und Frauen gleichermaßen sehr beliebte Möglichkeit zum Studium. In diesem Kontext lassen sich prinzipiell Bachelor- und Masterstudiengänge unterscheiden. Um ein Masterstudium beginnen zu können, muss man aber in der Regel über einen Bachelor-Abschluss verfügen. Oft ist das Bachelorstudium zur BWL eher allgemein gehalten und deckt die gesamte Breite der Betriebswirtschaftslehre ab, wohingegen sich die Studierenden im Masterstudium dann spezialisieren und sich beispielsweise zum Experten für Logistik, Marketing oder Controlling ausbilden lassen.

Darüber hinaus unterscheidet man zwischen eher forschungsorientierten und eher anwendungsorientierten Studiengängen. Beispielsweise können Sie im Saarland zwischen einem eher theoretisch geprägten Studium zur Betriebswirtschaftslehre an der Universität, einem eher praxisorientierten Studium an der Hochschule für Techik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar) und einem dualen Studium, das die htw saar in Zusammenarbeit mit der ASW in Neunkirchen/Saar anbietet, wählen.

Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen

Zudem existieren zahlreiche Studiengänge, die nicht nur betriebswirtschaftliche Aspekte aufgreifen, sondern diese mit anderen Themenfeldern verbinden. Dazu zählt beispielsweise die Wirtschaftsinformatik, für die es im Saarland ebenfalls ein duales Studienangebot der htw saar in Kooperation mit der ASW in Neunkirchen gibt. Auch das Studium Digital Business & IT der htw saar geht in die Richtung der Wirtschaftsinformatik.

BWL, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen

Beliebt ist auch ein Studium zum Wirtschaftsingenieurwesen. Das Wirtschaftsingenieurwesen beinhaltet sowohl Fragestellung aus der BWL als auch aus den Ingenieurwissenschaften, vor allem dem Maschinenbau. Hier haben Sie im Saarland ein besonders großes Studienangebot, denn Sie können das Fach sowohl dual studieren (wiederum an der htw und ASW), berufsbegleitend (an der htw saar, wenn Sie schon einer Berufstätigkeit nachgehen) und ganz „normal“ als Vollzeitstudium an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes in Saarbrücken.

Solche Kombinationsstudiengänge sind der unternehmerischen Praxis geschuldet, dass bestimmte Branchen auch bestimmte Kenntnisse erfordern. So macht es Sinn, wenn Sie in einem Industrieunternehmen arbeiten, auch etwas von Technik zu verstehen. Dagegen brauchen Sie in der Versicherungsbranche eher Arbeitnehmer, die auch über Kenntnisse von Finanzdienstleistungen verfügen.

Themenvielfalt der BWL

Sie sehen, die BWL bietet Ihnen viele Möglichkeiten, sich beruflich zu qualifizieren. Und aufgrund der Vielfalt der Themen bietet sie auch die Chance zu einer abwechslungsreichen Tätigkeit.

Studien zeigen, dass Betriebswirte im Rechnungswesen und Controlling arbeiten, in Marketing und Vertrieb, im Einkauf und Lieferantenmanagement, aber auch im Personalmanagement, in der Logistik oder im Finanzmanagement zum Einsatz kommen. Dabei bieten sich die berufliche Perspektiven bereits nach einem Bachelorstudium. Allerdings gibt es auch vielfältige Möglichkeiten, sich mittels eines Masterstudiums nach dem Bachelorabschluss weiter zu qualifizieren und zu spezialisieren.

Kaum ein anderer Bereich der Wirtschaftswissenschaften bietet ein so umfangreiches und unterschiedliches Arbeitsangebot wie die Betriebswirtschaftslehre. Auch deshalb lohnt es sich bereits, sich mit den Themen der BWL auseinanderzusetzen. Letztlich werden in immer mehr Berufen wirtschaftliche Kenntnisse vorausgesetzt.