Rechnungswesen

Das Rechnungswesen ist ein wichtiger Teil der Betriebswirtschaftslehre. Dabei unterscheidet man das externe Rechnungswesen vom internen Rechnungswesen. Die Begrifflichkeiten intern-extern haben aber nichts damit zu tun, dass eine Rechnung innerhalb oder außerhalb des Unternehmens erfolgt. Vielmehr sollen die Rechenergebnisse des internen Rechnungswesen nur innerhalb des Unternehmens Verwendung finden. Dagegen haben die Ergebnisse des externen Rechnungswesens zumindest einen Adressaten außerhalb des Unternehmens.

Internes und externes Rechnungswesen

Das interne Rechnungswesen

Beim internen Rechnungswesen handelt es sich um eine freiwillige Rechnung. Warum aber machen sich viele Unternehmen die Mühe, eine freiwillige Rechnung durchzuführen? Das liegt genau daran, dass sie die Rechenergebnisse nutzen können, um eine Datengrundlage für wichtige Unternehmensentscheidungen zu schaffen.

Kostenrechnung

Eine der sicherlich bekanntesten Rechnungen innerhalb des internen Rechnungswesens stellt die Kostenrechnung bzw. die Kosten- und Leistungsrechnung dar. Mit ihrer Hilfe kann ein Unternehmen seine Produkte und Dienstleistungen kalkulieren, was als Kostenträgerrechnung bezeichnet wird. Somit erhält das Unternehmen einen Hinweis darauf, welche Preise es mindestens verlangen muss, um überhaupt einen Gewinn erwirtschaften zu können. Damit bildet die Kostenrechnung die Grundlage für Entscheidungen im Marketing eines Unternehmens, z.B. zur Preisdifferenzierung oder zur Preisführerschaft.

Bemerkenswert ist, dass für kurzfristige Preisfestsetzung eine Teilkostenrechnung genügt, die nur die variablen Kosten berücksichtigt. Langfristig sollten dagegen die Preise so festgelegt werden, dass Sie alle Kosten ausgleichen können (Vollkostenrechnung). Im nachfolgenden Video ist die Einordnung der Kostenrechnung in das betriebliche Rechnungswesen erklärt:

Investitionsrechnung

Auch die Investitionsrechnung ist in Betrieben weit verbreitet. In diesem Fall geht es darum, eine Grundlage zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit von Investitionsprojekten zu bestimmen. Im Unterschied zur Kostenrechnung, die regelmäßig durchgeführt wird, benötigt man die Investitionsrechnung nur als fallweise Rechnung, nämlich immer nur dann, wenn ein konkretes Investitionsprojekt (eine konkrete Investition) zu bewerten ist. Zur Durchführung der Investitionsrechnung als Teil des internen Rechnungswesens stehen zahlreiche Verfahren zu Verfügung, die sich in statische und dynamische Methoden unterteilen lassen.

Finanzierungsrechnung

Als drittes Beispiel soll noch die Finanzierungsrechnung genannt werden. Hierbei werden beispielsweise Kapitalbedarfsrechnungen oder Tilgungsrechnungen für Kredite erstellt. Mit diesen Rechnungen ist es möglich, die Kapitalseite einer Unternehmensbilanz zu analysieren und zu steuern.

Forderungsmanagement und Mahnwesen

Forderungsmanagement und Mahnwesen bilden den Grenzbereich von internem und externem Rechnungswesen. Forderungen entstehen vor allem auf Grund unbezahlter Rechnungen durch die Kunden. Das schwächt die Liquidität des Unternehmens. Mit dem Forderungsmanagement soll forciert werden, dass Kunden ihre Rechnungen schneller bezahlen, so dass das Mahnwesen letztlich gar nicht aktiv werden muss.

Learningsnack zum Rechnungswesen

Mit dem folgenden Learningsnack lässt sich nicht nur das Wissen im Bereich des Rechnungswesens überprüfen, sondern sogar noch erweitern. Learningsnacks sind kleine Wissenshäppchen im Stil eines Chatverlaufs. Sie sind einfach auszuprobieren:

Das externe Rechnungswesen

Beim externen Rechnungswesen handelt es sich um eine vorgeschriebene Aufgabe, die Unternehmen aufgrund gesetzlicher Vorgaben übernehmen müssen. Entsprechend eng sind auch die Richtlinien zur Umsetzung der Rechnung. So gibt es zahlreiche gesetzliche Vorgaben, die zwingend einzuhalten sind.

Jahresabschluss

Besonders bekannt als Beispiel für das externe Rechnungswesen ist der Jahresabschluss, der sich zumindest aus der Erstellung der Unternehmensbilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) zusammensetzt. Dabei gewährt die Bilanz eine Übersicht über das im Unternehmen eingesetzte Kapital einerseits und die Verwendung dieses Kapitals andererseits. Das eingesetzte Kapital wird in Eigenkapital und Fremdkapital unterschieden, wobei sich das Fremdkapital aus Verbindlichkeiten und Rückstellungen zusammensetzt. Dagegen beschreibt das Vermögen die Verwendung des Kapitals und gliedert sich in das Anlagevermögen und das Umlaufvermögen.

Aufbau der Unternehmensbilanz

Mit der Gewinn- und Verlustrechnung verfolgen Betriebe die Aufgabe, den erwirtschafteten Jahresüberschuss bzw. den Jahresfehlbetrag zu berechnen. Sie ist das Ergebnis der fortlaufend durchgeführten Buchführung, die auf Basis von Belegen und mit Hilfe von Konten die Veränderungen der einzelnen Bilanzpositionen und die Entstehung von Aufwand und Ertrag erfassen.

Grundlage der Unternehmenssteuern

Letztlich bildet des Jahresabschluss die Grundlage für die Bestimmung steuerlicher Verpflichtungen, insbesondere hinsichtlich der Gewerbsteuer, der Einkommensteuer bzw. der Körperschaftsteuer.

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