Produzentenrente und Konsumentenrente

Die Produzentenrente beschreibt die Höhe der Gewinne, die Anbieter eines Produktes dadurch erzielen, dass sie einen Marktpreis realisieren können, der oberhalb ihrer variablen Kosten liegt. Das Gegenstück zur Produzentenrente ist die Konsumentenrente, die dadurch entsteht, dass Nachfrager bereit wären, mehr für ein Produkt zu zahlen als den Marktpreis.

Übersicht zu Produzentenrente und Konsumentenrente

Economic-surpluses de

WissensDürster, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Die Produzentenrente entsteht, weil nicht alle Unternehmen dazu in der Lage sind, gleichermaßen effizient zu produzieren. Da der Marktpreis aber genau den Produktionskosten des Anbieters entspricht, der sich gerade noch am Markt halten kann, erwirtschaften alle Anbieter, die günstiger als der Grenzanbieter produzieren, Überschüsse. Und diese bilden dann die Produzentenrente.

Dagegen erzielen die Nachfrager eine Konsumentenrente, deren individuelle Zahlungsbereitschaft höher ist als der Marktpreis, der sich als Gleichgewichtspreis von Angebots- und Nachfragekurve ergibt. Dagegen gehen Nachfrager, deren Zahlungsbereitschaft niedriger ist als der Marktpreis, leer aus.

Produzentenrente im Monopol

Liegt ein Monopol vor, so gelingt es dem Monopolisten durch die Wahl seiner gewinnmaximalen Preis-Mengen-Kombination die Produzentenrente zu Lasten der Konsumentenrente zu steigern. Im Allgemeinen führt das Angebotsmonopol zu einer geringeren Angebotsmenge als im Polypol-Fall.

Berechnung der Produzentenrente

Für den Fall linearer Angebots- und Nachfragekurven bildet die Produzentenrente ein Dreieck mit der Gleichgewichtsmenge als Grundseite und dem Marktpreis als Höhe (für den Fall, dass die Angebotskurve eine Ursprungsgerade darstellt). Da sich die Dreiecksfläche über das halbe Produkt von Grundseite und Höhe berechnet, bestimmt sich die Rente der Produzenten dann als Hälfte des Produktes aus Gleichgewichtsmenge und Marktpreis.

Bei einer nicht-linearen Angebotskurve kann die Flächenberechnung mathematisch aufwendiger über ein Integral zwischen der Parallelen zur Mengenachse in Höhe des Marktpreises und der Angebotskurve berechnet werden.

Berechnung der Konsumentenrente

Für den Fall einer linearen Nachfragekurve bildet die Konsumentenrente ein Dreieck mit der Gleichgewichtsmenge als Grundseite und der Differenz aus dem Maximalpreis der Nachfrager und dem Marktpreis als Höhe. Dabei entspricht der Maximalpreis dem Preis, bei dem die nachgefragte Menge gerade 0 ist. Folglich erhält man die Konsumentenrente als halbes Produkt der Gleichgewichtsmenge und der angegebenen Preisdifferenz von Maximalpreis und Marktpreis.

Wohlfahrt

Die Summe aus Konsumentenrente und Produzentenrente beschreibt die gesellschaftliche Wohlfahrt, die mit einem Produkt verbunden ist.

Zuletzt aktualisiert am durch Prof. Dr. Stefan Georg