Produktion und Fertigung

Der Begriff der Produktion bezieht sich meist auf den sekundären Sektor zur Erbringung von Wirtschaftsleistungen.

Primärsektor, Sekundärsektor und Tertiärsektor

Der Primärsektor umfasst die Ernte bzw. den Abbau von Rohstoffen. Das kennen wir einerseits aus der Landwirtschaft zur Herstellung von Agrargütern oder von Bergwerken, in denen wichtige Metalle, Erze oder Kohle gefördert werden. Dagegen konzentriert sich der Sekundärsektor auf die Verarbeitung der Rohstoffe zu Produkten, was wir häufig als eigentliche Produktion bezeichnen. Typische Beispiele für den sekundären Sektor liefert die Industrie und in Teilen auch das Handwerk. Allerdings sind viele handwerklichen Tätigkeiten dem Tertiärsektor zuzurechnen. Mit dem tertiären Sektor sind die Erstellungen von Dienstleistungen zusammengefasst. Typisches Kennzeichen von Dienstleistungen ist die Erbringung einer Leistung für einen Kunden, ohne dass dabei ein phyisches Produkt hergestellt wird. In diesem Text wollen wir uns auf die Produktion und somit auf die Leistungserbringung im sekundären Sektor konzentrieren.

Produktion als Kombination von Produktionsfaktoren

Typisch für die Produktion ist die Kombination von Produktionsfaktoren in der Art, dass neben den Betriebsmitteln und der menschlichen Arbeit auch die Produktionsfaktor Werkstoffe in bedeutendem Maße genutzt wird. Als Werkstoffe sind für die Produktion alle Rohstoffe und Hilfsstoffe bedeutsam, die über die Fertigung in die Endprodukte einfließen. Wenn Du aus Mehl, Wasser, Salz und Hefe als Triebmittel ein Brot backst, dann beschreiben eben Mehl, Wasser, Salz und Hefe die Werkstoffe. Der Ofen, in dem Du das Brot backst, stellt das entscheidende Betriebsmittel dar. Und Dein eigener Arbeitseinsatz beschreibt den Produktionsfaktor menschliche Arbeit. Mit dem Begriff Fertigung wird dabei oft die Art und Weise bezeichnet, wie Du das Produkt herstellst.

Verfahren der Fertigung

Ein typisches Fertigungsverfahren ist die Einzelfertigung bzw. Einzelanfertigung. In diesem Fall wird jede einzelne Produkteinheit einzeln herstellt. Typisch für die Einzelfertigung als Fertigungsverfahren ist die kundenauftragsbezogene Fertigung, bei der es darum geht, einen Kundenwunsch möglichst exakt umzusetzen. Oftmals werden kundenspezifische Einzelprodukte in Form der Werkstattfertigung hergestellt.

Dagegen spricht man von einer Chargenproduktion, wenn in einem Produktionsgang mehrere gleiche Produkte aus einem identischen Ausgangsstoff hergestellt werden. Innerhalb einer Charge sind die einzelnen Produkteinheiten identisch, zwischen den Chargen kann es aber kleine Unterschiede geben. Typisch ist das bspw. für die Holzindustrie, weil sich die Holzqualität von Stamm zu Stamm leicht unterscheiden kann.

Von Serienfertigung oder auch Massenfertigung spricht man, wenn identische Produkte in großer Stückzahl hergestellt werden. Oftmals kommt dazu die Fließfertigung zum Einsatz, was letztlich bedeutet, dass die einzelnen Zwischenstufen der Produktherstellung über ein Fließband miteinander verbunden sind. Der einzelne Mitarbeiter übernimmt hier oft nur einen einzigen Arbeitsschritt, den er immer wieder durchführt. Das sichert eine geringe Fehleranfälligkeit, solange der Mitarbeiter konzentriert arbeiten kann, und trägt damit zum Qualitätsmanagement bei. Oftmals ist es hier wichtig, dass die Mitarbeiter während einer Schicht den Arbeitsplatz wechseln, um der Monotonie entgegenzuwirken.

Zusammenhang von Produktion und Fertigung

Mit dem Begriff der Produktion wird also die grundsätzliche Herstellung physischer Produkte bezeichnet. So produziert eine Bäckerei u. a. Brote. Dagegen betont die Fertigung den konkreten Herstellungsprozess, also die Art und Weise, wie aus den Produktionsfaktoren die jeweiligen Produkte hergestellt werden und führt so zur Entstehung von Fertigungskosten, die bspw. im Rahmen einer Zuschlagskalkulation auf die Produkte verrechnet werden.

Zuletzt aktualisiert am durch Prof. Dr. Stefan Georg